Frettchen sind sehr reinliche Tiere, dennoch sind sie aber in punkto "Pflege" auch auf den Menschen angewiesen.
Zu den täglichen Aufgaben der "Dosenöffner" gehört dazu, die Toiletten der Tiere mindestens 2x am Tag zu reinigen und ihnen ausreichend Futter und frisches Wasser bereitzustellen. Einmal in der Woche sollte der Käfig komplett gereinigt werden, sowie ein Austausch von Kuschel- und Schlaftüchern erfolgen.
Krallenschneiden
Da Frettchen nur selten die Gelegenheit haben sich ihre Krallen selbst abzunutzen
( z.B. bei Spaziergängen), müssen diese regelmäßig vom Halter kontrolliert und gegebenenfalls gekürzt werden, da die Tiere sonst irgendwo hängen bleiben und sich Verletzungen zuziehen könnten.
Zum Kürzen eignet sich am besten eine handelsübliche Krallenschere für Kleintiere oder aber ein Nagelknipser für Menschen. In den Krallen selbst lassen sich die Blutgefäße sehr gut erkennen- diese dürfen auf keinen Fall verletzt werden! Stattdessen sollte man beim Schneiden einen Abstand zu den Gefäßen halten und etwas (ca. 3mm) vor dem durchbluteten Teil der Kralle abknipsen. Wer mit dieser Prozedur noch keinerlei Erfahrung hat, lässt es sich am besten zuvor vom Tierarzt oder erfahrenen Frettchenhaltern zeigen.
Gewichtskontrolle
Frettchen sollten in regelmäßigen Abständen gewogen werden,
um Gewichtsschwankungen und evtl. damit verbundene
Krankheiten schneller erkennen zu können.
Frettchen neigen dazu, im Krankheitsfall schnell an Gewicht zu verlieren.
Außer zu Zeiten des Jahreszeitenwechsels, sollte das Gewicht
also relativ konstant bleiben. Zum Wiegen eignet sich eine übliche
Küchenwaage mit Plastikschale.
Lenkt man das Frettchen während der Prozedur mit Multipaste ab,
kann man das Gewicht in Ruhe und ohne Probleme ablesen,
da die Fretts mit Hilfe dieser "Bestechungsmethode" meist gerne in der Schale verharren.
Ohren
In der Regel putzen sich die Frettchen ihre Ohren gegenseitig, sie sollten aber trotzdem regelmäßig auf Parasitenbefall kontrolliert werden. Gesäubert werden müssen die Ohren eigentlich nur dann, wenn sie extrem dreckig sind oder aber Ohrmilben vorweisen.
Zum Säubern nimmt man ein in Babyöl oder speziellen Ohrreiniger getauchtes Wattestäbchen. Wichtig hierbei ist es, dass das Stäbchen nicht in den Gehörgang selbst eingeschoben wird, sondern nur zum behutsamen Reinigen der Ohrmuscheln benutzt wird. Liegt ein Parasitenbefall vor, muss man die Ohren über mehrere Wochen hinweg mit einem Mittel vom Tierarzt behandeln.
Wenn man noch keinerlei Erfahrung hat, sollte man sich das Ohrensäubern im Vorfeld besser zeigen lassen, um durch falsche Handhabung keine Verletzungen beim Tier zu riskieren.
Baden
Grundsätzlich müssen Frettchen nicht gebadet werden, außer sie sind
extrem stark verschmutzt oder es ist aus medizinischen Gründen notwendig.
Bevor man jedoch zum Shampoo greift (Tiershampoo oder sehr mildes Babyshampoo),
sollte man es jedoch immer erst mit lauwarmen, klaren Wasser probieren -
meist ist dies schon ausreichend.
Viele Leute baden ihr Frettchen regelmäßig mit Shampoo um dem Geruch
der Tiere entgegenzuwirken. Damit wird jedoch nur das Gegenteil erreicht,
da sich das Frettchen nach einer solchen Prozedur selbst " nicht mehr riechen"
kann und alles dafür tut, seinen Eigengeruch zurück zu gewinnen. Eine zu
häufige Anwendung von Shampoo führt zu einer überhöhten Talgproduktion
der Haut und lässt das Fell schnell struppig und fettig aussehen.
Mehr als ein- zweimal pro Jahr sollte diese also nicht stattfinden.
Vielen Frettchen bereitet es allerdings Freunde in klarem Wasser zu plantschen- besonders als Abkühlung im Sommer. Hiergegen ist natürlich nichts einzuwenden.
Entwurmung
Eine Wurmkur sollte etwa zweimal im Jahr durchgeführt werden. Diese gibt es sowohl in Pasten- als auch in Tablettenform, die man entweder dem Futter beimischen kann, oder aber dem Frettchen direkt ins Maul gibt. Letzteres ist jedoch eher zu empfehlen, da hier sichergegangen werden kann, dass das Tier das Medikament auch wirklich vollständig aufnimmt. Die Dosierung ist vom Gewicht des jeweiligen Frettchens abhängig- eine genaue Anleitung erhält man beim Tierarzt.
Eine gute Alternative zur Wurmkur stellt auch die Abgabe von Kotproben beim Tierarzt dar. Hier werden die Proben auf Wurmbefall untersucht, so dass nur bei tatsächlichem Befall eine Wurmkur verordnet wird und dem Tier ansonsten eine Behandlung "erspart bleibt".
Impfungen
Es ist dringend zu empfehlen seine Frettchen impfen zu lassen! Impfungen bergen zwar auch immer das Risiko von Nebenwirkungen, diese stehen aber in keiner Relation zur Gefährdung durch gewisse Krankheiten. (siehe auch unter "Gesundheit")
Auch bei reiner Wohnungshaltung kann es passieren, dass Erreger (z.B. durch Straßenstaub an den Schuhen) in die Wohnung getragen werden. Eine Immunisierung ist somit durchaus angebracht. Zu empfehlen ist die so genannte "5-fach-Impfung". Diese enthält eine Immunisierung gegen SHLTP (Staupe - Hepatitis - Leptospirose -Tollwut- Parvovirose).
Zusätzlich kann noch gegen Pneumonie und Botulismus geimpft werden.
Die Impfungen erfolgen bei adulten Frettchen 1 x jährlich. Welpen hingegen müssen erst einmal eine so genannte Grundimmunisierung erhalten, das heißt, es erfolgen zwei Impfdurchgänge hintereinander. Die Zeitabstände für eine Grundimmunisierung teilen sich wie folgt auf:
1. Impfung erfolgt im Alter von ca. 8-10 Wochen
2. Impfung erfolgt 4 Wochen später (also mit ca. 12-14 Wochen).
Danach erfolgen die Impfungen wie bei adulten Tieren und müssen einmal jährlich aufgefrischt werden.
Update:
Seit dem 01.01.05 ist die 5-fach Impfung rechtlich nicht mehr für Frettchen zulässig. Geimpft werden sollte nun mit den Impfstoffen „Febrivac 3-Plus“ und „Febrivac Dist“ gegen Virusenteritis, Botulismus, Pneumonie und Staupe. (Leider ist dieser Impfstoff bisher nur in großen Mengen erhältlich. Daher empfiehlt es sich, nach speziellen Impfaktionen in der näheren Umgebung Ausschau zu halten.)
Tipp:
Zur Fixierung des Frettchens (beim Ohrensäubern, bei der Medikamenteneingabe etc) empfiehlt es sich, dass Tier in die "Trageschlaffe" zu nehmen. Dabei hält man das Frettchen fest mit der einen Hand im Nackenfell und stützt das Hinterteil mit der anderen oder, wenn man nicht zu zweit ist, setzt es sich auf den Schoss. Keine Angst, diese Haltung tut Frettchen nicht weh- in der Regel fangen die Tiere sogar an zu gähnen.